Im Rahmen einer feierlichen Festmesse feierte Stadtpfarrer Frank Mathiowetz gemeinsam mit Kaplan Napoleon Savariraj in St. Justinus das Fest der Darstellung des Herrn, im Volksmund Mariä Lichtmess genannt. Die Messfeier fand in alter Tradition im Kerzenschein statt. Zahlreiche Lichter erhellten das dunkle Gotteshaus.
Zu Beginn wurden die Kerzen gesegnet. Schon früh hatte sich in der Kirchengeschichte der Brauch entwickelt, an diesem Tag alle Kerzen zu weihen, die im Laufe des Jahres in der Kirche oder in der Familie gebraucht werden. „Christus, das Licht der Welt, führe uns auf dem Weg des Glaubens und der Liebe“, so heißt es schließlich auch beim Segensgebet der Kerzenweihe an diesem Tag.
Am „Fest der Darstellung des Herrn“ wird daran gedacht, dass Jesus, das „Licht zur Erleuchtung der Menschen“ (Lk 2, 22-39) von Maria und Josef in den Tempel von Jerusalem gebracht wurde. Als die Eltern Jesu das Kind in den Tempel bringen, begegnen sie dabei den Greisen Simeon und Hanna, die beide im Kind den Erlöser, das Licht der Welt, erkennen. Simeon preist Jesus als das Licht der Welt. Seine Worte wurden von der Kirche in das Nachtgebet (Komplet) aufgenommen, das täglich am Ende des Tages gesprochen wird.
In seiner Predigt erinnerte der Stadtpfarrer Frank Mathiowetz an die Bedeutung des Lichtes und ermutigte auch in den dunklen Stunden des Lebens auf Jesus zu vertrauen, der uns Hoffnung und Orientierung schenkt. Er lud die Gläubigen ein, selbst Lichtbringer zu sein für andere Menschen und ihren Glauben durch Werke der Nächstenliebe zu bezeugen.
Traditionell wird im Anschluss an die Heilige Messe am Fest der Darstellung des Herrn der Blasiussegen erteilt. Der Segen heißt: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allen Übeln des Leibes und der Seele." Der Gedenktag des heiligen Blasius ist am 3. Februar. Blasius von Sebaste war der Überlieferung zufolge Bischof von Sebaste in Kleinasien und erlitt 316 das Martyrium. Der Heilige zählt zu den 14 Nothelfern. Die bekannteste Erzählung über Blasius berichtet, wie er während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann das Leben gerettet hat, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Die Kirche spendet daher den Blasiussegen zum Schutz gegen Halskrankheiten, als Stärkung für Leib und noch mehr für die Seele. Seit dem 16. Jahrhundert wird am 2. Februar und am Blasiustag (3. Februar) mit zwei gekreuzten brennenden Kerzen der Blasius-Segen erteilt. Zahlreiche Gläubige nahmen am Gottesdienst teil.